Kathrin und Michael Siller haben vor vier Jahren eine Fischzucht nordöstlich von Störnstein übernommen und haben sich dadurch von Hobby-Fischern zu professionellen Fischzüchtern und -vermarktern im Nebenerwerb entwickelt – eine Entscheidung, die sie nicht bereut haben.
„Eines Abends ist mein Mann nachhause gekommen und hat beim Abendessen vorgeschlagen, eine Fischzucht in Störnstein zu kaufen“, erzählt Kathrin Siller. Ihre Begeisterung hielt sich anfangs noch in Grenzen. Das würde eine Menge Arbeit und vor allem auch ein finanzielles Risiko nach sich ziehen. „Ich war da gleich viel begeisterter“, kontert ihr Mann. Vor diesem Schritt bewirtschaftete das Paar bereits eine Weiherkette bei Floß. „Ab da haben wir es dann aber richtig gemacht; vorher war das eher semiprofessionell.“ Das knapp drei Hektar große Areal umfasst sieben Weiher, eine Gerätescheune, einen Aufenthaltsraum mit kleiner Küche und natürlich eine ausreichende Beckenhalle.
Der Freund seines Großvaters war es, der dem 38jährigen Betriebswirt das Anwesen verkaufte, das mit besten Voraussetzungen lockte. Die direkte Anbindung an frisches Quellwasser stellt eine sehr hohe Wasserqualität sicher. Diverse amtliche Genehmigungen für das Grundstück und dessen Nutzung zur Fischzucht und -schlachtung, zu dem auch ein kleiner Wald gehört, lagen schon vor. „Wir haben die Direktvermarktung relativ schnell ausgebaut – es gibt ja auch immer wieder Ausgaben und Unterhaltskosten.“ Die aktuelle Nachfrage-Tendenz stimmt zufrieden: Neben Privatkunden beziehen mehr und mehr Hotels und Gastronomen ihren Fisch von den Sillers aus Neustadt, die frisch auf Bestellung schlachten.
Lange Reifeprozesse haben eine besondere Wertigkeit. Die Fischzucht Siller steht für diese. Es ist ein langer Weg, bis ein Fisch auf dem Teller landet, was für die Züchter viel Arbeit bedeutet, aber auch ein Zeichen der Verbundenheit zum Handwerk ist. Gestartet wird im Mai mit dem Laich-Teich, in dem die Brut mit einer feinen Gaze gekeschert und danach in den Vorstreck-Teich umgesetzt wird. In ca. fünf Wochen wachsen die Fische darin auf etwa drei Zentimeter Länge heran. Der Wasserstand wird währenddessen schrittweise erhöht, wodurch sich genügend Mikroplankton als Nahrung bildet. Um die Tiere gesund zu halten, muss besonderes Augenmerk auf die Wassertemperatur, den Sauerstoffgehalt und den pH-Wert gelegt werden. Eine permanente Kontrolle dieser Parameter beugt Krankheiten wie etwa Kiemenfäule vor. Im Zuchtbetrieb Siller reguliert man pH-Schwankungen ganz natürlich durch Kalkzugabe.
Haben die Jungfische die gewünschte Größe erreicht, steht der nächste Umzug an. Es geht weiter in den Abwachs-Teich. Beim Umsetzen dorthin müssen die Teichwirte Fingerspitzengefühl zeigen. Die Jungfische sind sehr druckempfindlich. Grund für den „Auszug“ ist, dass ab dem Spätsommer die Photosynthese nicht mehr ausreichend Plankton erzeugt, weshalb die Zufütterung mit Getreideschrot nötig ist.
Für Kathrin Siller ist die Zeit bei ihren Fischen am Weiher inzwischen der perfekte Ausgleich zum Alltag als Bürokauffrau im Marketing geworden. „Unsere Fische sind im Prinzip wie ein Tier im Stall, das dich erkennt, oder wie ein Hund, der dich begrüßt“, gibt die 35Jährige ganz offen zu.
Scherzend erzählt der Fischer, dass er seinen eigenen Fisch natürlich gerne selbst verzehrt. Er weiß als Befürworter einer gesunden Ernährung und eines ausgewogenen Lebensstils, die Qualität eines artgerecht gehaltenen Tieres zu schätzen. Das traditionelle Bewirtschaften seiner Teiche sorgt für eine natürliche Populationsdichte und Ernährung der Fische, die Michael Siller zu einem ehrlichen Lebensmittelproduzenten auszeichnen.
Scherzend erzählt der Fischer, dass er seinen eigenen Fisch natürlich gerne selbst verzehrt. Er weiß als Befürworter einer gesunden Ernährung und eines ausgewogenen Lebensstils, die Qualität eines artgerecht gehaltenen Tieres zu schätzen. Das traditionelle Bewirtschaften seiner Teiche sorgt für eine natürliche Populationsdichte und Ernährung der Fische, die Michael Siller zu einem ehrlichen Lebensmittelproduzenten auszeichnen.