Außerhalb der lauten Straßen, tief im Herzen der Oberpfalz. Im Frühling/Sommer blüht es fantastisch und zeigt im Herbst/Winter seinen magischen Charme. Die Rede ist von bestimmten Gärten – aus unserer Region. Drei Familien zeigen uns Einblicke in ihre vielseitigen Naturgärten.
Wir sind zu Gast in der Haberlandgemeinde Kirchendemenreuth, wo uns drei Familien durch ihre faszinierenden Naturgärten führen. Den Tipp haben wir von der Fachberatung für Gartenkultur und Landespflege des Landkreises erhalten, Dagmar Thimm-Böhringer und Maria Treiber begleiten interessierte Familien auf dem Weg zum „zertifizierten Naturgarten“ und stehen dabei mit fachlichem Rat zur Seite. Bereits im ersten Garten der Familie Fichtner wird bewusst, dass ein Naturgarten in ganz besonderer Weise Lebensraum und Heimat für viele Pflanzen und Tiere ist. Edeltraud Fichtner, der besonders das Thema „Permakultur“ am Herzen liegt, führt uns durch ihre grüne Oase. Achtsamkeit, naturnahe Kreisläufe und Wahrung der natürlichen Ressourcen spielen eine besondere Rolle. „Wir leben mit unserem Garten, nicht für ihn“, erklärt uns die Hauswirtschaftslehrerin, „und natürlich möchten wir auch Essbares aus unserem Garten ernten“.
Naturgarten bedeutet nicht, der Wildnis freien Lauf zu lassen, sondern meint das bewusste Gestalten im Einklang mit der Natur. Mit dem Landwirt des angrenzenden Ackers hat sich Familie Fichtner abgestimmt, dass ein großzügiger Blühstreifen zwischen Feld und Garten sozusagen den ökologischen Nutzen des Gartens erweitern kann. „Mim reen kumma d´Leit zamm“ erklärt Edeltraud Fichtner lächelnd und „bricht eine Lanze“ für die Landwirtschaft.
Wie bunt und vielfältig ein Naturgarten sein kann erleben wir auch im Garten der Familie Frieser, in dem uns Anika und ihr kleiner Sohn Oskar begrüßen. Hier fällt besonders eine individuelle Kräuterschnecke ins Auge, die ausschließlich aus vorhandenen Materialien gestaltet wurde. Neudeutsch also „Upcycling“. Es gibt reichlich Platz zum Sitzen und Genießen, zum Träumen und Entspannen. Kindern bietet dieser „Abenteuerspielplatz“ eine Fülle an Sinneseindrücken und lädt zum Spielen und Entdecken ein. „Seit einem Jahr picken auch acht eigene Hühner durch unseren Garten“ erklärt uns Anika Frieser, Oskar nickt bestätigend und lächelt. Zum Ende unserer kleinen Stippvisite machen wir noch einen Abstecher nach Oed. Bei Renate Lang bestätigt sich in der beginnenden Abenddämmerung unser Eindruck, dass sich mit ein klein wenig Fantasie, einem (oder zwei) grünen Daumen und bei Bedarf auch mit wertvollen Tipps der Gartenfachberatung wahre Kleinode gestalten lassen, in dem sich alle wohl fühlen und Ihren individuellen Nutzen haben: Tiere, Natur und der Mensch.
Vielen Dank an alle Familien für diese tollen Einblicke und natürlich an unsere Damen der Gartenfachberatung für den „Wink mit den (Garten-) Zaunpfahl“!
Vor allem im Herbst und Winter sind Kränze und Gestecke aus dem eigenen Garten eine tolle Dekorationsidee. Mit wenigen Handgriffen lässt sich zum Beispiel aus abgebrochenen oder abgeschnittenen Ästen von Sträuchern und Bäumen ein Grundgeflecht in einer Schale zusammen stecken. Dekoriert mit vorhandenen, verschiedenfarbigen Pflanzen, Blättern oder Sträuchern entsteht so ein echter „Hingucker“, der sich zudem schnell anpassen lässt und mit etwas Wasser in der Schale dauerhaft ein farbenfrohes Stück Garten im Haus erblühen lässt. Für die Kid´s hat Amelie Sura-Baschnagel auch eine tolle Idee: Einfach Blätter verschiedener Größen und Farben auf einen Draht „auffädeln“, fertig ist das perfekte „Mini-Insekten-Hotel“ z. B. für die Terrasse, Balkon oder Fensterbank!