Die Gesundheit nach Hause holen

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Wir kennen sie alle: die Mindesthaltbarkeitsdaten und Aufbewahrungshinweise auf unseren Lebensmitteln. Sie empfehlen uns die Produkte kühl zu lagern, trocken aufzubewahren oder vor Sonneneinstrahlung zu schützen. Wie wäre es aber, wenn wir Menschen mit derartigen Empfehlungen „gestempelt“ würden? Würden wir dann besser auf uns selbst achten, um unser ganz persönliches Mindesthaltbarkeitsdatum maximal in die Länge zu ziehen? Sicherlich wäre unsere Konzentration mehr auf das Wesentliche, nämlich das gesunde Leben, gerichtet.

Lange Haltbarkeit fürs eigene Wohlbefinden

Daniela Peintinger ist hochkonzentriert, wenn es um die Realisierung gesunder Lebensweisen geht. Als Mitarbeiterin des Landratsamtes Neustadt a.d. Waldnaab und zuständige „Botschafterin für Nachhaltigkeit, Fitness und Gesundheit“ ist sie sozusagen die „Frau für ein gutes Bauchgefühl“.

„Die NEW-Gesundheit ist ein Projekt der NEW-Zukunft. Ziel ist es, unseren Bürgern eine ausgewogene Ernährungs- und Lebensweise mit auf den Weg zu geben, die sich auf ganz simple Art in den Alltag integrieren lässt. Es ist jeden Tag möglich, Gutes für Körper und Geist zu tun. Wir haben uns entschieden, diese Möglichkeiten in bereits bestehende Formate wie „Gern.Land!“ und in diversen Veranstaltungen einzubetten. Nennen wir zum Beispiel unsere NEW-Radltour, die zum festen Bestandteil unserer zahlreichen Aktionen zählt. Hier hat es sich optimal angeboten, die Teilnehmer gerade für Themen wie Hitze- oder Sonnenschutz zu sensibilisieren“, erklärt Daniela Peintinger hintergründig.

Sag „Hallo“ zum gutem Leben

Mit der „NEW-Gesundheit“ hat ihre Abteilung, unterstützt von Expertinnen und Experten aber auch engagierten Bürgerinnen und Bürgern, eine Art Nachhaltigkeitsprogramm entwickelt, das fortwährend neue Akzente setzt und Innovationen einführt. „Unsere schöne und abwechslungsreiche Landschaft bietet ultimative Erlebnisse für alle, die sich nach Bewegungsfreiheit sehnen, fit bleiben wollen oder einfach nur die Ruhe suchen. Die körperliche Mobilität ist gerade heute wichtiger denn je, um etwa eine monotone Körperhaltung im Beruf ausgleichen zu können. Sie schenkt uns die Leichtigkeit, die wir im Alltag brauchen. Wir sind sehr dankbar, dass wir im Landkreis ein aktives sportliches Vereinsleben vorweisen können. Ein schöner Nebeneffekt ist dabei auch das damit verbundene Gemeinschaftserlebnis, das ein Verein mit sich bringt. Auf sich selbst zu achten, bringt so viel Positives mit sich, man muss sich nur Zeit nehmen und sich dafür öffnen, quasi „Hallo“ zum eigenen Wohlbefinden sagen“, gibt die Fachfrau motiviert hintergründige Einblicke in die Initiative.

Frischer Wind im Kopf

Die heute sehr schnelllebige Zeit hat uns alle fest im Griff. Das Team des Landratsamtes freut sich, mit dem aktuellen Zukunftsprojekt „G’sund unterwegs in NEW“ den eingefahrenen Alltag der Menschen auf ganz smarte Weise umzukrempeln. „Fitness und mentale Stärke kommen leider oft zu kurz, wenn die alltäglichen Anforderungen bewältigt werden sollen. 

Wir möchten Körper und Geist auf neue Wege abseits von Trubel und Hektik schicken und haben uns dahingehend das Thema „Digitalisierung und Aufwertung unserer Wanderwege“ zu Herzen genommen. Es ist uns möglich, Wanderwege als Meditations-Wege auszuschildern, auf die Bodenbeschaffenheit und Trittsicherheit von Wanderrouten hinzuweisen, Checklisten (Was gehört in den Rucksack?) zu erstellen und Expertentipps einfließen zu lassen. Meistens geht man Unternehmungen zwar mit einer gewissen Vorplanung an, aber es gibt immer wieder Empfehlungen, die sich erst vor Ort als sehr praktisch erweisen. Wir wollen die Leute anspornen, deren Ratgeber und Partner sein“, lässt uns Daniela Peintinger wissen.

Gemeinsam individuell

Seit 2018 betreut Bernd Stengl als zuständiger Mitarbeiter im Landratsamt das Thema Lebensmittelvielfalt im Landkreis Neustadt a.d. Waldnaab. „Berufsbedingt, aber auch aus persönlichem Interesse heraus, beschäftige ich mich sehr viel mit Regionalität, die für mich in gewisser Weise die Basis für eine gesunde Lebensweise darstellt. 

Ich kann mich gut erinnern, wie überraschend es anfangs für mich war, dass es eine so große Anzahl an lokalen Betrieben gibt, die sich täglich mit der Produktion unserer Grundnahrungsmittel beschäftigen. Im Bereich der Nordoberpfalz dürfen wir aktuell über 150 regionale Hersteller verzeichnen. Es gibt sie also: die regionale und nachhaltige Alternative zur Massenproduktion. Das breitgefächerte Angebot regionaler Waren kann das Verlangen nach einer nachhaltigen, bewussten und individuellen Ernährung stillen. Wer Bauern- und Wochenmärkte oder Hofläden der Direktvermarkter besucht, begibt sich nicht nur auf eine Einkaufsreise, sondern zugleich auf den Weg des Ursprungs. Mehr Transparenz und Eindrücke über den Inhalt der eigenen Einkaufstasche kann man persönlich nicht gewinnen“, beginnt Bernd Stengl unser Gespräch

Ist „regional“ alltagstauglich?

Sich gesund zu ernähren bedeutet aber nicht zwangsläufig, sich ausschließlich mit regionalen Erzeugnissen zu versorgen. Aber man kann sich regional gesund ernähren! Für diesen Leitgedanken und Ansatz steht Bernd Stengl an der „Gesundheitsfront“. „Einen Großteil der täglichen Grundnahrungsmittel kann man örtlich erwerben. Die Frage aber für viele lautet: Wo kann ich sie denn direkt beziehen? Die Aufgabe unseres Teams ist es, die Zugänglichkeit mittels Öffentlichkeitsarbeit darzustellen, weshalb wir viele Betriebe im Landkreismagazin „Gern.Land!“ vorstellen. Seitens der Direktvermarkter wissen wir aber auch, dass es Handlungsbedarf in Sachen „Kochberatung“ gibt. Einkaufen, kochen und essen kann ein Erlebnis sein. Doch mangelt es oft an der nötigen Erfahrung, wie wir aus einzelnen Produkten ein Koch- und Geschmackserlebnis machen“, resümiert Bernd Stengl.

Dass regionale Produkte Spitzenreiter in Sachen Umweltfreundlichkeit, Nachhaltigkeit und maximaler Frische sind, steht außer Frage. Aber sind sie auch preislich alltagstauglich? Unser Experte weiß die Antwort: „Wir verzeichnen seit einiger Zeit einen positiven Umbruch. Besonders junge Käufer schätzen vermehrt regionale Produkte. Für sie ist die Qualität wichtiger als die Quantität. Es muss z.B. nicht täglich Fleisch auf den Tisch kommen, dafür muss das Steak aber aus einer nachhaltigen Aufzucht stammen und darf daher gerne hochpreisiger sein. Zahlreiche Erzeugnisse können darüber hinaus mittlerweile mit den Angeboten der Supermärkte mithalten. Das deutlich größere Problem stellt hingegen der höhere Zeitaufwand beim Einkaufen bei regionalen Betrieben dar. Es ist einfach sehr bequem und zeitsparend, vor einem großen Supermarkt oder einer Discounter-Filiale parken zu können und alles Nötige unter einem Dach vorzufinden. Kernpunkt unserer Arbeit ist somit, die Direktvermarktung und die Produktverarbeitung aus dem „Winkel der unentdeckten Welten“ herauszuholen“.

Das Gefühl von Kennenlernen

Mit Lisa Forster, der Ernährungsberaterin aus Windischeschenbach, agiert zusammen mit Bernd Stengl eine weitere Expertin für genüssliche Fragen im Hintergrund. „Viele ansässige Bürger können stolz auf die Früchte- und Gemüseernte aus dem eigenen Garten zurückgreifen. Doch oft mangelt es auch an Wissen, wie sich diese Produkte haltbar verarbeiten lassen. Gerne denke ich daran zurück, als meine Großmutter die Vorratskammer mit eingeweckten Früchten bestückte. Es war seinerzeit ganz normal, dass man für den Winter vorsorgte. Doch leider ging über die Jahrzehnte viel Wissen über die Zubereitung oder auch die Konservierung verloren. Daher ist es für uns wichtig, eine Expertin wie Lisa Forster an der Seite zu haben. Das schönste Resümee meiner Arbeit ist es zu erleben, welche Freude es bei ernährungsbewussten Menschen auslösen kann, Lebensmittel besser kennenzulernen und somit den Fokus auf ihr eigenes Wohlbefinden auszurichten. Auch verschiedene Kooperationen mit Krankenkassen und überregionalen Projektträgern zielen darauf ab, unsere Bevölkerung auf verschiedenen Ebenen für ein gesünderes Leben zu sensibilisieren“, beendet Bernd Stengl unser informatives Interview. 

Wir danken Daniela und Bernd herzlichst für das sympathische Gespräch und fühlen uns neu angespornt, mehr Rad zu fahren, ein Waldbad zu nehmen oder auch mal ein Kohlrabi-Schnitzel zu verkosten.